Von der Leinwand ins Couvert
Eine Altaikünstlerin verwandelte ihre Bilder in Postkarten.
Erst seit 2015 begann Tamara Nefedova zu malen und schon markiert sie den Start ihrer Karriere als Künstlerin mit einer Ausstellung. Ihre Werke gab es nicht nur in der Galerie zu sehen, die Künstlerin hat nun auch eine Serie Postkarten mit der Reproduktion von ihren Bildern geschaffen.
Schon als Kind wollte Tamara das Malen lernen, aber ihren Wunsch verwirklichen konnte sie erst vor nicht allzu langer Zeit. In der Schule, welche die künftige Künstlerin besucht hatte, gab es keinen Zeichenlehrer, somit war niemand da, der gestalterische und künstlerische Grundlagen an die Kinder vermittelt hätte.
Ihren lange gehegten Traum erfüllte sie sich, nachdem sie nach Deutschland übersiedelte. In einem fremden Land machte sie sich ernste Gedanken über die Zukunft und über den Weg, welchen einzuschlagen es sie gereizt hätte, um ihr Potenzial zu verwirklichen. Den Plan zur Rückkehr in den alten Beruf verwarf sie. Stattdessen nahm sie eine neue berufliche Herausforderung das Coaching in Lebensfragen an, wobei sie unter anderen therapeutischen Ansätzen auch die Methoden der Energetisch Meditativen Malerei anbietet. Während Tamara ihren Kunden die Selbsterkenntnis und Selbstfindung vermittelte, lernte sie nebenher das Malen.
– Ein Nebenaspekt dabei war das schöpferische Wirken, erklärt Tamara. Heute verstehe ich, dass der Schaffungsprozess ein sehr wichtiger Teil des Lebens ist. Er muss nicht zwingend Kunst sein. Schöpferisch wirken kann man bei jeder Tätigkeit, sei es als Sekretär, Architekt oder Koch. | ||
Das schöpferische Wirken wurde für Tamara zu einem zusätzlichen Mittel, den Leuten in ihrem Umfeld zu helfen. Die ersten Werke schuf sie für ihre Kunden. Die abstrakten Bilder helfen den Leuten, sich selbst zu erkennen, innere Harmonie zu finden und den Anstoß zur Lösung ihrer Probleme zu geben.
Das Wichtigste auf diesen Bildern sind die Emotionen. Ob es Freude, Trauer, Aufregung oder Ruhe ist, alles schlägt sich durch die Kombination von Farben und Linien auf dem Papier nieder. Die zarten Schmetterlinge oder ein übermütiger Delphin finden beim Zuschauer Anklang.
Die ersten Bilder malte Tamara in Pastell. Diese Maltechnik bleibt bis heute die Lieblingstechnik der Künstlerin. Tamara schaute sich den Unterricht im Internet an und staunte darüber, welch vielfältige Arbeiten man mit farbigen Kreiden schaffen kann, wenn man deren Geheimnisse kennt. Im Laufe der Zeit begann sie sich das Malen mit Gouache anzueignen und jetzt versucht sie sich auch in der Acrylmalerei.
– Es ist spannend, sogar einige Skizzen finden Anklang bei den Leuten. In meinen Bildern sind viele positive Emotionen eingepackt, und ich möchte, dass sie Freude ins Leben der Menschen um mich herum hereinbringen. | ||
Die positiven Eindrücke sollen zusätzlich nun auch die Postkarten vermitteln, die auf der Grundlage von Bildern von Tamara Nefedova hergestellt wurden. Nicht alle können die Originalbilder sehen, denn diese befinden sich in Tübingen, wo auch ihre erste Ausstellung stattgefunden hat. Das Taschenformat der Bilder kann man aber in allen Teilen der Welt bestaunen.
Unter den Werken von Tamara sind keine gewöhnlichen Postkarten zu einem besonderen Anlass zu finden. Die einzige thematische Kartensammlung zum Neujahr mit Winterlandschaften, flauschigen Tannenbäumen und Schneefall wurde letztes Jahr geschaffen. Die Wahl aller übrigen Motive für besondere Ereignisse überlässt die Künstlerin den Leuten selbst, denn fast alle Motive, die es im Angebot gibt, können für verschiedene Anlässe je nach persönlichen Wünschen verwendet werden.
– Wir sind es gewohnt, dass es Postkarten mit dem jeweils eingedruckten Text gibt, sagt Tamara. Du musst dir keine Mühe geben. Das verstehe ich nicht. Ich denke, dass es irgendwie respektlos ist, einen formalen Glückwunsch zu schreiben. Wenn ich jemandem gratuliere, dann finde ich die auf ihn zutreffenden Worte, wähle ein bestimmtes Kartenmotiv, welches, meiner Meinung nach, zu diesem Menschen gerade jetzt passt.
Eine interessante Besonderheit ist der Künstlerin beim Schaffen von Postkarten aufgefallen: In verschiedenen Städten werden verschiedene Bilder bevorzugt. Zum Beispiel, in Tübingen verkauft sich das mit dem Bleistift gezeichnete Motiv mit einem Vögelchen gut. Die Einwohner von Bijsk hingegen wählen farbenfreudige, inhaltsvolle Bilder – Landschaften oder kleinere Motive. Zum Liebling aller ist die Postkarte mit dem Delphin geworden. Dieser gutmütige Kerl hilft allen, sich zu freuen und positiv in die Welt zu schauen. Das wünscht auch Tamara allen Menschen.
Das Interview wurde im Heimatort von Tamara für eine Zeitung aufgenommen.
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